7. März 2021:

Therapie in Noten: Boarische Medizin

25. März 2010:

Mitreißende Uraufführung

29. Dezember 2009:

Die Botschaft aus dem Lebensgarten

19. März 2008:

Musikalisch auf dem Weg zu Ostern

2. Juni 2004:

Heiliger, der Spuren hinterlassen hat

11. November 2003:

Die Suche nach dem Lebenssinn

15. Oktober 2002:

Über 600 Zuhörer restlos begeistert

20. Oktober 2001:

Schon morgens im Bett komponieren

25. September 2001:

Reiches Stück vor großer Kulisse

26. Juni 2001:

Leben eines Heiligen mit Gesang gespielt

21. Mai 2001:

Töne, die berühren und überzeugen


  

7. März 2021

Therapie in Noten: Boarische Medizin 
  

Kathi Stimmer-Salzeder ist vor allem bekannt für ihre Kompositionen im Bereich des neuen geistlichen Liedguts. Sie ist aber auch mit ihrer Familie in der Pflege der bayerischen Volksmusik aktiv. Dazu gründete sie in ihrem Heimatort Aschau am Inn die Aschauer Musikwerkstatt. Unter deren Dach musizieren der Frauendreigesang der Geschwister Stimmer, die Familienmusik Salzeder, die Formation „Flötissimo“ und die Kindersinggruppe „liederbunt“. Lieder und Instrumentalstücke dieser Gruppen finden sich auf der aktuellen CD mit dem Titel „Boarische Medizin“.

Das erste Stück, ein beschwingter Walzer, beschreibt das Leben in all seinen Facetten: Des Kranke, des G’sunde, des Schiafe, des Runde is umadum da, schau’s nur o! Wenn’s passend is, samma froh, - aber machmal, da zwickt’s halt a so.“

Ein anderes Stück beschäftigt sich mit den Wechseln im Leben: „Is a Kemma und Geh, oamoi weh, oamoi schee…“. Ein Instrumentalstück mit Flöten, Gitarre und Geige unter dem Titel „Krementisch“ (ein anderes Wort für „ned so recht guat beinand“) schafft Wiener Kaffeehausatmosphäre. Ein langsamer Walzer bietet reizvolle Wechselspiele zwischen Gitarre und Akkordeon.

Bei den weiteren Texten finden sich Fabeln über Krankheiten oder Gebrechlichkeit bei Tieren, zum Beispiel im Kinderlied „Stieglitz, Stieglitz, s’Zeiserl is krank. Bind ma eahm’s Köpferl ei, wird’s eahm bald besser sei.“ Ein beschwingter Rundtanz erzählt von einem Fuchs, dem eine Fliege Jucken auf der Schnauze verursacht. Die Schnauze ist sehr lang, deswegen hat die Fliege leichtes Spiel.

Musikalisch zwischen Marsch und Boarischem gestaltet ist die Geschichte vom Hasen mit einem Wackelzahn. Viele Menschen, sogar ein mitleidiger Jäger, versuchen ihm vergeblich zu helfen. Letztlich hilft ihm ein Stolperer, bei dem der Zahn herausfällt. Hier setzt sich das jüngste Mitglied der Familienmusik Salzeder gekonnt in Szene. Valentin ist knapp 2 Jahre alt. In der Rolle des Hasen spricht er zwar nur einige wenige Wörter wie „Auweh!“ oder „Dank dir schee!“, ist dabei aber sehr ausdrucksvoll.

In einem originellen Tanzlied werden Bewegungen aus dem Alltag und aus der Fantasie von Kindern miteinander kombiniert, zum Beispiel das Zähneputzen oder die Bewegungen eines Cowboys auf der Ranch. Alle kleinen und großen Sängerinnen und Sänger bieten immer perfekt aufeinander abgestimmten Satzgesang.

Ein Nachtlied, begleitet von Blockflöten und geigen, bietet eine Anleitung zur Psychohygiene vor dem Zubettgehen: „Schau ma uns dankbar o, was uns heit guat hat do. Legn ma in Gottes Händ’, was uns vom Frieden trennt.“.

Kathi Stimmer-Salzeder ist eine Multi-Instrumentalistin mit Gitarre, Flöten, Okarina, Akkordeon und Kontrabass. Als weitere Instrumentalistinnen glänzen Maria Doleschal (Querflöte, Blockflöten), Theresa Hartinger (Gitarre) und Katharina Salzeder (Geige).

Martin Gah

 
  

Quelle:
Katholische Sonntagszeitung für das Bistum Augsburg
(Nummer 9/2021, 6./7. März 2021, Seite 18)

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25. März 2010

Mitreißende Uraufführung 
  

(Aschau a. Inn) „Im Garten des Lebens - eine musikalische Erzählung um die Zehn Gebote der Gelassenheit von Papst Johannes XXIII.“ mit Texten, Musik und Fotos von Kathi Stimmer-Salzeder wurde als kulturelles Ereignis der besonderen Art in der ausverkauften großen Gemeindehalle vom rührigen Aschauer Stimm-Kreis mitreißend uraufgeführt.

Der Schöpfung mit Liebe, Güte, Hingabe, Sorgfalt, Vertrauen und Gelassenheit aufmerksam, mit betontem Heute-Bezug zu begegnen und dabei den Ausgleich zwischen Kultiviertem und Wildwuchs zu finden, ist der Grundgedanke des in seiner Aussage überzeugenden Singspiels im „Garten des Lebens“.

Die Hauptfiguren, der Gärtner Giovanni und eine graue Katze, sprechen mit dem Weinstock, den Gräsern und Blumen und lernen von ihnen.

Die Texte von Kathi Stimmer-Salzeder sind voller Poesie und Ausdruckskraft, untermalt von farbenprächtigen, auf den Bühnenbaum projezierten Gartenfotos. Dazu ein origineller Melodienreichtum, gebettet in klare, schlüssige Harmonien und eine effektvolle Instrumentation.

Die Aufführung war gleichermaßen perfekt. Die Musiker und zugleich Sänger des Aschauer Stimm-Kreises bestachen mit professioneller Sicherheit bei den Blas- und Saiteninstrumenten sowie der Percussion. Im Solo- und Chorgesang wirkten alle Beteiligten mit wunderbaren Naturstimmen, unpretenziös und allürenfrei, mit klarer Diktion und Intonation. Vom Klavier aus führte Kathi Stimmer-Salzeder straffe Regie mit dem fantastisch eingespielten und verschworenen Team, das sich mitfreuen darf, wenn ihr im Juni der Oberbayerische Kulturpreis 2010 verliehen wird.

M. Birken

 
  

Quelle:
Mühldorfer Anzeiger

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29. Dezember 2009

Die Botschaft aus dem Lebensgarten

Neues Singspiel der oberbayerischen Kulturpreisträgerin 2010, Kathi Stimmer-Salzeder

 
  

Mit Franz von Assisi, Sankt Wolfgang und Klaus von der Flüe setzte sie sich musikalisch auseinander. Zuletzt nahm sie die Zuhörer mit dem auf den Weg nach "Emmaus". In ihrem neuen Singspiel stellt Kathi Stimmer-Salzeder aus Aschau die Natur, die Schöpfung, die Pflanzen in den Mittelpunkt, und das was sie den Menschen zu sagen haben.

(Aschau) "Im Garten des Lebens" – so heißt das neue Spiel, das die Liedermacherin aus Aschau weitgehend fertig gestellt hat. Zusammen mit dem Aschauer Stimm-Kreis wird Sie es am 19. März in ihrem Heimatdorf erstmals aufführen.

Weit über Aschau hinaus hat sich Kathi Stimmer-Salzeder längst einen Namen als Vertreterin des neuen geistlichen Liedes gemacht. Seit den 70er-Jahren schrieb sie Hunderte von Liedern und Instrumentalstücken für Gottesdienste und Konzerte. Ihre Verdienste hat jetzt auch der Bezirk Oberbayern honoriert. Kurz vor Weihnachten wurde bekannt, dass die Arbeit der Aschauer Liedermacherin und Musikverlegerin 2010 mit dem Kulturpreis, der höchsten kulturellen Auszeichnung des Bezirks, gewürdigt wird.

Nach dem sehr erfolgreichen "Emmaus"-Projekt war es wieder an der Zeit, ein neues Singspiel auf die Bühne zu bringen. Der Anstoß kam aus dem Stimm-Kreis. Und nicht zuletzt von den Veranstaltern und aus dem Publikum, das Musik und Texte Kathi Stimmer-Salzeders schätzt. "Es gab sehr viele Anfragen", sagt die Liedermacherin, die mit "Im Garten des Lebens" an das Thema des Notenheftes und der CD unter dem Titel "ZusammenWachsen" anknüpft. Auch da geht es schon um die Natur und was sie für das Leben zu sagen hat.

Eine Themenauswahl, in der sich die persönliche Beziehung der Liedermacherin zu ihrem Garten widerspiegelt. "Der Garten hat für mich in den letzten Jahren eine wachsende Bedeutung bekommen." Vieles habe sie in ihrem Garten neu gemacht und verändert. "Für mich ist das der absolute Ausgleich zur sitzenden Arbeit." Und: "Wer viel in der Natur ist und lebt, lernt viel. Es gibt Abhängigkeiten, Krankheiten, Leiden. Der Gärtner lernt damit umzugehen."

Das Thema war klar, die Geschichte, die sie im Singspiel erzählen wollte, damit noch lange nicht. Stimmer-Salzeder beschäftigte sich mit Paradiesgeschichten in der Bibel und auch anderen Stoffen, unter anderem einem geistlichen Text von Papst Johannes XXIII: In die "Zehn Gebote der Gelassenheit", Regeln, die sie seit vielen Jahren kennt und schätzt, fasst dieser Konzilspapst eine einfache Lebensphilosophie.

Wie sie dann auf die Idee kam, gerade diese "Zehn Gebote" mit den Pflanzen und ihren "Botschaften" zu verknüpfen, kann die Liedermacherin nicht sagen. Es fügte sich. Innerhalb von nur einer Woche im Oktober stand das Konzept für das neue Singspiel.

"Nur für heute werde ich mich bemühen, den Tag zu erleben, ohne das Problem meines Lebens auf einmal lösen zu wollen." So wie sie diesem ersten Gebot die Taglilie zuordnete, deren Einzelblüten nach jedem Tag vergehen, so ordnete sie jedem Gebot eine andere Pflanze im "Garten des Lebens" zu. Durch diesen Garten wird Papst Johannes in einem Traum geführt. Das ist der Ausgangspunkt für die musikalische Erzählung, die sich im Dienst der christlichen Botschaft von der Liebe Gottes zu den Menschen versteht. "Das Urvertrauen ist die Grundbotschaft."

Die Lieder und Texte sind fertig, einige davon sind bekannt aus "ZusammenWachsen". Auch die meisten der Fotos, die das Spiel illustrieren, hatte sie schon vor Beginn der Arbeit an dem Singspiel in ihrem Garten und in der näheren Umgebung gemacht.

Zu schreiben sind noch einige Instrumentalstücke zur Überleitung. Die Singspiel-Komponistin hat den Anspruch, die Fülle an schönen Instrumenten und die Fähigkeiten der guten Instrumentalisten im Stimm-Kreis zur Geltung zu bringen. Es ist also noch eine Menge zu tun.

Insgesamt 20 Mitwirkende sind an dem Projekt beteiligt. Die ersten Proben mit Chor und Instrumentalisten laufen schon. Kathi Stimmer-Salzeder hat sich den Februar und den März vor der Aufführung freigehalten von allen anderen Verpflichtungen, Konzerten, Liederabenden, Musik-Wochenenden. In der heißen Probenphase will sie sich voll auf dieses Projekt konzentrieren, das schon deshalb etwas Besonderes ist, weil erstmals eine große Uraufführung in Aschau stattfindet. "Daheim ist schon eine Herausforderung."

 
  

Quelle:
Mühldorfer Anzeiger

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19. März 2008

Musikalisch auf dem Weg zu Ostern

Konzert mit dem „Aschauer Stimmkreis“ stimmte die Besucher in der Pfarrkirche nachdenklich

 
  

(Bodenmais) Es gibt wohl keinen kirchlichen Jugendchor, der ihre Lieder nicht kennt: Seit 30 Jahren schreibt Kathi Stimmer-Salzeder fleißig Texte und Melodien rund um die Bibel, die das Herz anrühren und wahre Glaubensverkündigung sind. Insgesamt sind es über 500 Titel. Erstmals gastierte Stimmer-Salzeder jetzt mit dem Singspiel „Emmaus“ in Bodenmais. Und löste sowohl Nachdenklichkeit als auch Begeisterung aus.

Der Zuhörer wird mit auf den Weg nach Emmaus genommen, den die beiden verstörten Jünger in ihrer Not und Verzweiflung gehen, ohne zu bemerken, dass Jesus schon mitten unter ihnen ist. Der Liederzyklus wird ergänzt durch Dialoge und Texte, die das Leben und Wirken Christi in Erinnerung rufen. Vom Weinwunder in Kanaa bis zum Vater Unser wird der Weg Jesu. im ersten Konzertabschnitt nachgezeichnet, begleitet von Klavier, Oboe, Geige, Cello, Quer-und Blockflöte, Gitarre, Horn, E-Bass und Percussion.

Die Liedtexte sind ausdrucksstark und auf hohem Niveau, das spüren die Zuhörer von Anfang an und danken es mit gebanntem Lauschen. Der zweite Teil beginnt mit Abendmahl und Kreuzweg, führt hin zum leeren Grab und mündet in der Begegnung mit den Emmausjüngern. „Sind auch dir die Augen aufgegangen“ und „Bleib doch bei uns, es will schon Abend werden“ sind zwei Titel, die den Besucher direkt in das Geschehen des Erlösungswerkes Christi mit hineinnehmen.

Nach zwei Stunden biblischer Verkündigung gibt es den verdienten Applaus, doch Kathi Stimmer bleibt bescheiden und fügt mit „Eingeladen zum Fest“ noch ein gesungenes Abendlob an. Mit frohen Herzen, aber auch mit besinnlichen Gedanken verlassen die Gäste die Pfarrkirche.

Diakon Sepp Schlecht bedankte sich bei Kathi Stimmer-Salzeder mit ihrem Aschauer Stimmkreis für ihr Kommen - auch im Namen der anwesenden Jugendchöre von weit her. Fünf Stimmer-Geschwister, dazu bereits wieder drei Kinder und noch zehn Freunde machen dieses großartige Ensemble aus. Robert Bräu sorgte als Tontechniker für den guten Klang und die Verständlichkeit aller Texte. Noch lange wird dieses Osterkonzert, das in Zusammenarbeit mit der KEB Regen und der Marktgemeinde veranstaltet wurde, in bester Erinnerung bleiben.

sc

 
  

Quelle:
?

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2. Juni 2004

Heiliger, der Spuren hinterlassen hat

Über 600 Gäste bei der 600-Jahr-Feier in St. Wolfgang -
Kathi Stimmer-Salzeder intonierte Werdegang des Heiligen

 
  

(Altenmarkt) Ein Heiliger, der Spuren hinterlassen hat, in dessen Fußstapfen wir treten sollen – so könnte man den Heiligen Wolfgang umschreiben. Dieses Bild zeichnete nicht nur der Musizierkreis in der von Kathi Stimmer-Salzeder intonierten Lebensgeschichte des Heiligen. Auch Prälat Josef Obermaier betonte dessen Auftrag an die Nachwelt in seiner Predigt im Rahmen des feierlichen Gottesdienstes anlässlich des 600. Weihejubiläums der Kirche, das mit über 600 Besuchern gefeiert wurde.

„Christ sein, heißt unterwegs sein“, betonte der Prälat in seiner Festpredigt. Hätten dies die ersten Christen nicht verinnerlicht und praktiziert, hätte sich das Christentum nicht so weit verbreitet. Nicht zuletzt aus diesem Drang, den Glauben in die Welt zu tragen, seien die Wallfahrten entstanden. Auch der Heilige Wolfgang war zeitlebens auf Pilgerschaft und habe seinen lebendigen, ansteckenden Glauben in die Welt getragen, so Obermaier.

Dieses Pilgerleben intonierte auch die bekannte Komponistin Kathi Stimmer-Salzeder in ihrem Stück „Wolfgang-Wegweiser“. Unter anderem mit Instrumenten aus der Zeit der Renaissance wie Drehleier, Cister, Vihuela und Bassviéle untermalte der Musizierkreis aus Aschau unter Leitung von Otto Stimmer die einzelnen Stationen im Leben des Heiligen. Sprecher Stephan Bergmann schilderte zwischen den Stücken den Werdegang des Geistlichen, der kurz vor der ersten Jahrtausendwende als Bischof in Regensburg wirkte. Sein Leben war gezeichnet durch viele Auf und Abs, vor allem aber durch sein charismatisches Wesen, das ihn zu sehr großer Beliebtheit führte. Die anstrengende missionarischen Tätigkeit als Bischof forderte ihren Ausgleich. So nahm sich der Heilige eine „Auszeit“, eine Zeit der inneren Einkehr, im Salzkammergut am Wolfgangsee, der noch heute seinen Namen trägt. Auf dem Weg dorthin habe er auch den heutigen sakralen Ort hier in der Kirche in St. Wolfgang passiert. Wie auch am Wolfgangsee habe er auch hier die Steine erweichen lassen und Spuren hinterlassen – gleichsam Wegweiser, die hinführen sollen zu Gott. Mit dem beeindruckenden Auftritt setzte die Musikgruppe, die im Kern aus den fünf Stimmer-Geschwister besteht, einen vorläufigen Höhepunkt in ihren Teilnahmen an der Wolfgang-Wallfahrt, die für sie als eine der kirchlichen Musikvereinigungen in Aschau am Inn seit 1973 Tradition sind. „Die Idee für die Vertonung des Lebens des Heiligen Wolfgang wurde hier in St. Wolfgang beim gemeinsamen Essen nach dem Gottesdienst vor drei Jahren geboren“, schilderte die Komponistin die Initialzündung für dieses Stück. „Wir wollten die wichtigsten Stationen im Leben dieses beeindruckenden Heiligen, aber auch seine Persönlichkeit und seine Botschaft in Wort, Musik und Gesang wiedergeben“, fügte ihr Mann Matthias Salzeder hinzu. In der Reihe der Singspiele, die sie bereits zum Leben des Heiligen Franziskus und des Heiligen Klaus von der Flüe aufgeführt hatten, war dieses Werk ein weiterer musikalischer Glanzpunkt der deutschlandweit bekannten Komponistin.

sts

 
  

Quelle:
Trostberger Tagblatt

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11. November 2003

Die Suche nach dem Lebenssinn

Aschauer Stimm-Kreis führte im Dillinger Stadtsaal das Singspiel „Wirklich“ auf

 
  

Das Singspiel „Wirklich“ des Aschauer Stimm-Kreises hätte keinen geeigneteren Ort für die Uraufführung finden können. Denn diese metaphorisch-musikalische „Begegnung mit Franziskus“ war auch eine Laudatio auf die franziskanisch geprägte Geschichte und Gegenwart Dillingens. Mit gutem Grund befanden sich unter den Zuschauern im restlos ausverkauften Stadtsaal viele Schwestern der 1241 gegründeten Kongregation der Franziskanerinnen.

Auch das Bühnenspiel verknüpfte Geschichte und Gegenwart, indem es Stationen aus dem Leben des Franz von Assisi aufgriff und seine Botschaft als durchaus modernes Lebensprogramm deutete. Der Heilige, 1181 oder 1182 als Sohn eines reichen Kaufmanns geboren, wurde Offizier. Als Gefangener im Städtekrieg zwischen Assisi und Perugia verabschiedete er sich von seiner bisherigen Schickeria-Oberflächlichkeit. In Armut und Nächstenliebe fand er den Sinn für ein „wirkliches“ Leben.

Lang anhaltender Beifall

Dass solche Entscheidungen in unserer Zeit der triumphierenden Oberflächlichkeiten mit Verständnis rechnen dürfen, bewies der anhaltende Schlussbeifall des Publikums. Die „Wirklich“-Inszenierung stellt der Franziskus-Gestalt eine moderne Frau gegenüber und zur Seite, die - angeregt vom Beispiel des Heiligen - schließlich alles das ablegt, „was nicht wirklich ist“. Kathi Stimmer-Salzeder, die schon mit „erdreich-himmelreich“ einen Erfolg erzielte, schrieb die Liedtexte und Melodien auch zu ihrem neuen Stück. Die zusätzlichen Sprechertexte von Helmut Faßl übernahmen die Funktion von zeitkritischen Kommentaren und inneren Monologen.

Eine starke Wirkung

Die perfekte Umsetzung des Gesamtkonzepts durch ein engagiertes Instrumental- und Chorensemble schuf ein symbolhaftes Spiel, das auf die im Musical üblichen Show-Effekte verzichtete und gerade deshalb starke Wirkung erzielte. Hier wurde gesagt, was viele empfinden: Dass die zunehmende virtuelle Welt unserer Zeit die wirklich existentiellen Fragen nur verdeckt. Mit Pantomime und Tanz verdeutlichten Birgit Luhede-Politsch und Franz Jäger die Wegsuche des mittelalterlichen Heiligen und der Johanna des 21. Jahrhunderts. Auch Sprache und Melodien verbanden Tradition und Moderne: Im Rückgriff auf die Liedstruktur der Minnesangzeit gestaltet Kathi Stimmer-Salzeder ihre rhythmisierten, oftmals gereimten Texte nach den Versmustern von Aufgesang und Abgesang. Die Melodienführung mehrerer Nummern lehnt sich stark an die Tongebung früher Musik an. Im Kontrast dazu stehen Losungen unserer Epoche wie die materialistische Definition von Menschenwürde „Hast du was, dann bist du was“ oder der Kollektivitätsappell „Mach doch wieder mit!“ Das Wunder dieser Inszenierung besteht aber in den kunstvollen Arrangements. Die Instrumentalisierung verleiht den zumeist einfachen Tonfolgen orchestrale Polyphonie, wobei die oftmals kühne kontrapunktische Selbständigkeit von Stimmen und Gegenstimmen eine besondere Herausforderung an die Musikalität vor allem der Sänger darstellt.

Stoff bühnenwirksam propagiert

Die Instrumentalisten und Chormitglieder des Aschauer Stimm-Kreises bewältigten alle diese Schwierigkeiten mit Bravour. „Der Stoff, aus dem das Leben ist, wurde bühnenwirksam propagiert: Der Wechsel vom Prunkgewand zur Mönchskutte, der Stein, den Franziskus „ins Rollen bringt“, die Blume als Beleg für die Entdeckung der Schöpfung Gottes wurden, unterstützt von Licht-Dunkel-Symbolik der Beleuchtung zu Sinnbildern. [...]

Erich Pawlu

 
  

Quelle:
Dillinger Zeitung

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15. Oktober 2002

Über 600 Zuhörer restlos begeistert

Kathi Stimmer-Salzeder und ihr "Aschauer Stimm-Kreis" besgeisterten in der Neustädter Stadthalle gut 600 Zuhörer mit dem besinnlichen Singspiel "erdreich - himmelreich"

 
  

(Neustadt/WN.) Mit diesem Erfolg hatte die Katholische Landvolkbewegung in der Diözese Regensburg nicht gerechnet: Das Gastspiel der oberbayerischen Liedermacherin Kathi Stimmer-Salzeder mit ihrem "Aschauer Stimm-Kreis" war am Samstagabend in der Neustädter Stadthalle restlos ausverkauft.

Über 600 Zuhörer, die bis aus Cham, Regensburg, Straubing und Landshut angereist waren, ließen sich von dem außergewöhnlichen Singspiel "erdreich - himmelreich" um das Leben von Dorothee und Klaus von der Flüe in den Bann ziehen. Sie waren am Ende restlos begeistert und forderten mit lang anhaltendem Applaus Zugabe. Beim abschließenden "Dass der Friede seinen Himmel über uns baut" sangen alle mit. Ausführlicher Bereicht folgt.

 
  

Quelle:
Der Neue Tag

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20. Oktober 2001

Schon morgens im Bett komponieren

Aschauer Stimm-Kreis zeigte Singspiel

 
  

(Aschau/Waldwinkel) Heute würde man ihn einen Aussteiger nennen und er würde einen Skandal verursachen: ein hochangesehener Bauer, Ratsherr und Richter schmeißt im Alter von 50 Jahren alles hin und lässt seine Frau und seine zehn Kinder einfach sitzen. So geschehen im Jahr 1467 - und noch heute beschäftigt das Leben von Niklaus von Flüe die Menschen. Die Liedermacherin Kathi Stimmer aus Aschau hat dem Heiligen ein ganzes Singspiel gewidmet: "erdreich - himmelreich" wurde vor knapp 400 Zuschauern in der Turnhalle des Berufsbildungswerkes Waldwinkel aufgeführt.

"erdreich - eimmelreich" ist bereits das dritte Singspiel der Liedermacherin Kathi Stimmer. Anlass dazu war eine Wallfahrt nach Flüeli im Herbst vor zwei Jahren. Kathi Stimmer stand in der Einsiedler-Klause von Klaus von Flüe und fragte sich: wie kommt jemand dazu, alles aufzugeben und als Einsiedler zu leben?

"Es war gar nicht beabsichtigt, ein Singspiel daraus zu machen, aber zu Hause sind dann die Lieder gekommen", erklärt die Komponistin und Volksschullehrerin für Musik und Religion. Nach rund drei Monaten war die Musik fertig, ein Jahr dauerten anschließend die Proben mit den 16 Mitgliedern des Aschauer Stimmkreises. Kathi Stimmer komponiert am liebsten morgens: "Am besten noch vor dem Aufstehen im Bett." Erst kommt der Text, dann die Musik dazu. "Die Musik ist nur so geflossen. In einer einzigen Nacht sind allein vier Lieder entstanden." Zuhause am Klavier wird das Ganze dann ausgefeilt, ihre drei Kinder im Alter von 14 bis 17 Jahren sind dabei aufmerksame Zuhörer aber auch Kritiker. "Schließlich will ich mit meiner Musik ja gerade auch junge Leute ansprechen." So heißt es denn auch in einem ihrer Lieder: "Gott, Du bist der stärkste Typ den ich kenne".

Die Mischung aus mittelalterlicher Musik mit alten Instrumenten wie Drehleier oder Harfe und die frischen, modernen Texte kamen bei den Zuschauern gut an. Mit seiner Friedensbotschaft sei Klaus von Flüe heute aktueller denn je, meinte eine Konzertbesucherin aus Aschau angesichts der Terroranschläge in Amerika. Immerhin machte sich "Bruder Klaus" als Vermittler in Streitsachen einen Namen und mahnte immer wieder zum Frieden. So wurde durch ihn im Jahre 1481 ein Bürgerkrieg verhindert. Eine ganz besondere Ehre für die Komponistin Kathi Stimmer und den Aschauer Stimm-Kreis: Im nächsten Jahr werden sie ihr Singspiel im Geburtsort von Klaus von Flüe aufführen.

Uta Drager

 
  

Quelle:
Mühldorfer Anzeiger

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25. September 2001

Reiches Stück vor großer Kulisse

"erdreich - himmelreich": Aschauer Stimm-Kreis in der Nordgauhalle - 450 ergriffene Besucher

 
  

(Nabburg) Kirche - nur ein paar antike Bibelexemplare und verstaubte Notenblätter mit religiösen Liedern? Nein auch eine Gruppe von Musikern sowie Lieder, die eine Geschichte erzählen. Mittendrin Kathi Stimmer-Salzeder. "erdreich - himmelreich" heißt ihr neues Singspiel, in dem der Schweizer Bauer Klaus von Flüe seine Frau und die zehn Kinder verlässt, um seinen Glauben zu leben. Ein "reiches" Stück, meinte der Veranstalter, Stadtpfarrer Manfred Strigl.

Es ist ideenreich. Denn wo findet man schließlich schon ein Stück, dessen Lieder sowohl altertümliche Elemente als auch moderne Klänge beinhalten und das dabei auch noch religiös ist'! Hauptfigur Klaus von Flüe verließ seine Frau und die Kinder deshalb, weil er Gott und den Glauben plötzlich als seine wahre innere Berufung erkannte.

Es ist auch tränenreich. Dies konnte man bei genauem Hinsehen schon bei einigen der ergriffenen Besucher entdecken, die wohl erkannten, dass diese Geschichte ihrem eigenen Leben gar nicht so fremd war und durchaus auch in die heutige Zeit statt ins 15. Jahrhundert gepasst hätte. Zwar wäre die Motivation des Klaus von Flüe dann wahrscheinlich eine etwas andere gewesen; die Handlung selbst hat aber auch über die Jahrhunderte hinweg nichts von ihrer Aktualität eingebüßt.

Talentreich: Die Musik ist eigentlich nicht Kathi Stimmer-Salzeders Beruf, und doch schafft sie es, die Besucher mit ihren Melodien und nachdenklichen Texten zu fesseln. Auf Effekte, die das schlichte Gesamtbild der Lieder stören würden, wurde bewusst verzichtet, und doch sind die 28 Stücke unverwechselbar: Cister, Harfe oder Orgelklänge verleihen jedem einzelnen eine besondere Note.

Zahlreich: Rund 450 Besucher waren es, die der Aschauer Stimm-Kreis am Samstag in der Nordgauhalle zum Nachdenken angeregt hatte; zum Nachdenken über sich selbst und über die Welt. Fast ein bisschen philosophisch, ebenso wie das Stück selbst. Und irgendwo fanden sich die meisten der Besucher in den Liedern auch selbst wieder - auch wenn jemand, der seine Frau und zehn Kinder für den Glauben im Stich lässt, vielleicht heutzutage mit massiver Kritik und ebenso großem Unverständnis rechnen müsste.

Nicht zuletzt war das Stück friedensreich, wie Stadtpfarrer Manfred Strigl fand - und nicht nur er. Den Besuchern hat es ebenfalls gefallen: Der Beifall bewies es.

Andrea Forster

 
  

Quelle:
-

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26. Juni 2001

Leben eines Heiligen mit Gesang gespielt

Aschauer Stimm-Kreis begeistert 450 Zuhörer

 
  

(Schongau) Einen glanzvollen Auftakt zur Eröffnung des renovierten Jakob-Pfeiffer-Hauses bildete das Singspiel "erdreich - himmelreich" um das Leben von Dorothee und Klaus von Flüe, vorgetragen vom Aschauer Stimmkreis (aus Aschau am Inn). Eine würdigere Thematik für den in Koproduktion von Stadt und Kirche finanzierten Saal hätte man kaum finden können, handelte das Spiel doch gerade von einem gebürtigen Bauernsohn, der als Richter, Ratsherr und Rottmeister voll im öffentlichen Leben engagiert, Frau und zehn Kinder verlässt um in einer Einsiedelei zu leben. Auch dort bewährt er sich als Vermittler in Streitsachen und Mahner zum Frieden, kann 1481 sogar einen Bürgerkrieg abwenden. 1947 wurde Bruder Klaus von Papst Pius XII. heilig gesprochen. Ein geistliches Thema also, das in weltlich gefälliger Ausgestaltung daherkam. Kathi Stimmer-Salzeder, treibende Kraft des Aschauer Stimmkreises, bearbeitete in eigenen Texten und Melodien vor allem das weltliche Leben des Klaus von Flüe, bis zu der Entscheidung, die Familie zu verlassen und sein Leben Gott zu widmen.

Besonders einfühlsam wurden innere Konflikte von Klaus und Dorothee herausgearbeitet, die so eine Entscheidung zwangsläufig mit sich bringt und die sich die Öffentlichkeit oft kaum bewusst macht.

Rund 450 Besucher im Saal erlebten ein packendes Singspiel, das - auf hohem musikalischem Niveau - mit sparsamen, aber effektvollen Szenenbildern und meditativen, anspruchsvollen Texten keinen unberührt ließ. Auf eine Leinwand projizierte Stimmungsbilder, ansprechende Gitarrensoli und schöne Singstimmen taten ein Übriges, den Genuss vollkommen zu machen. Besonders Barbara Glück (Sopran) brillierte als Dorothee, der Helmut Faßl (Bass) als Klaus einen würdigen Gegenpart lieferte.

Die ansprechende Akustik und angenehme Atmosphäre im neuen Saal waren ein weiteres Element, um den Abend vollkommen zu machen. Nach gut zweistündiger Aufführung durften sich sowohl die Künstler als auch die Hausherren (Pfarrer Mooser und Bürgermeister Zeller) freuen: Das Publikum begeistert und durfte die zwei Themenlieder "Die Erde trägt" und "Himmel auf Erden" als Zugabe noch einmal hören und mitsingen.

 
  

Quelle:
Schongauer Nachrichten

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21. Mai 2001

Töne, die berühren und überzeugen

"erdreich - himmelreich" in Gallersöd

 
  

(Halsbach) Ihre Lieder sind von schlichter Schönheit und volksnah, ihre Texte tiefgründig. Darin wird sich Kathi Stimmer-Salzeder nicht untreu, wie zahlreiche Besucher bei der Welturaufführung des Singspiels "erdreich - himmelreich" im Theaterstadel Gallersöd feststellen durften. Dennoch hat sich die Form der Darbietung gewandelt. Erstmals setzte der Aschauer Stimm-Kreis um die weithin bekannte Liedermacherin alte Instrumente ein: Salterio, Villarue, Cister, Blockflöten, Harfe dazu viel Percussion und dezente Orgelklänge.

Einen besseren Rahmen als den alten Stadel hätte man sich nicht vorstellen können. Das Singspiel um die Bauersleute Dorothee und Klaus von Flüe nimmt ein Thema auf, das schon der Halsbacher Theaterautor Martin Winklbauer mit dem Stück "Der Bauer in der Kutte" erfolgreich verarbeitet hat. "Ich hätte das Stück nicht schreiben können, wenn ich nicht selbst Lebenserfahrung mit Liebe, Familie, Kindern hätte", erzählt Kathi Stimmer-Salzeder, die sich mit Dorothee und Klaus von der Flüe, die im 15. Jahrhundert gelebt haben, keine leichte Materie vorgenommen hat. Denn ein Bauer, der Frau und zehn Kinder verlässt, um seinen Glauben zu leben, kann nicht auf jedermanns Verständnis hoffen.

Doch Trennung und Abwesenheit des Partners sind auch dauerhafte Erscheinungen unserer Zeit. Kathi Stimmer-Salzeder schafft ein übertragbares Spannungsfeld - religionsphilosophisch, poetisch. Die Lieder scheinen aus verschiedenen Epochen zu schöpfen. Ob Anflüge eines altitalienischen Salterello, barocke Sequenzen, Swing - oder Chansonelemente - Chor und Instrumente bereiten die Lieder sicher auf, verzichten aber auf Effekte. Es sind die leisen Töne, die überzeugen und berühren.

Nichts bleibt an der Oberfläche, was der Aschauer Stimm-Kreis in Szene setzt, und jedes Lied wirkt wie eine Aufforderung, in allem Gott zu erkennen, ihn in das Zentrum allen Seins zu stellen. "Mir ist wichtig, dass der Glaube einen Bezug hat zu uns. Nur Brauchtumspflege zu machen in der Kirche, das wäre für mich unmöglich", so die Motivation der Liederschreiberin. Das Publikum lauschte gebannt den musikalisch umwobenen Aussagen, die in den 28 Nummern zum Ausdruck kamen. Im ersten Teil "erdreich" geht es um Leben und Liebe, der zweite Teil "himmelreich" bereitet Trennungsschmerz, innere Berufung und Dorothees Seelenstärke musikalisch-literarisch auf.

Die von der Landvolk-Bewegung geförderte "Kultur auf dem Lande" hat mit "erdreich - himmelreich" sicher einen neuen Höhepunkt erreicht.

Bernhard Furtner

 
  

Quelle:
Alt- Neuöttinger Anzeiger

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